Im Rahmen einer Ratssitzung hat der Rat der Stadt Essen die Einführung einer Beherbergungssteuer beschlossen. Ab dem 01. August 2025 zahlt jeder, der in Essener Beherbergungsbetrieben übernachtet, 5% vom Bruttoübernachtungspreis.
Nachdem es über Monate hinweg keine politische Entscheidung gab, sodass eine Vorbereitung in den Betrieben unmöglich war, muss nun alles ganz schnell realisiert werden: Schon ab dem 1. August sollen die Hotellerie und ihre Gäste die Stadtkasse füllen.
Moritz Mintrop, Vorsitzender DEHOGA in Essen, fasst zusammen: „Mit der Beherbergungssteuer wird ausschließlich unsere Branche im weiter wirtschaftlich unsicheren Markt belastet. Statt Bürokratieabbau bringt diese Steuer neue erhebliche bürokratische Hürden mit sich. Viele Betriebe verfügen über Kassensysteme, die solche Vorgänge gar nicht abbilden können. Das bedeutet manuelle Erfassung und Kontrolle bei tausenden Buchungen – ein enormer Aufwand, der in der Praxis kaum leistbar ist. Leider hat sich die Stadt Essen trotz wiederholter Hinweise und Empfehlungen unseres Verbandes kaum bewegt, um eine praktikable Umsetzung sicherzustellen. Das ist enttäuschend.“
Karin Poppinga, Vorsitzende der Fachgruppe Hotels und Tourismus im DEHOGA Nordrhein-Westfalen, bedauert, „dass Essen nun zu den wenigen Standorten in NRW, die ihren Besuchern und der Branche eine solche Steuer zumuten, zählt. Nach jahrelangen Bemühungen zur Belebung des Tourismus in Essen, die uns durch Investitionen in die Gesamtvermarktung des Standortes gelungen ist, wird Essen für den Übernachtungsgast jetzt unattraktiver, weil wir mit der Bettensteuer einen Verlust an Wettbewerbsfähigkeit -vor allem im Gruppensegment- gegenüber den umliegenden Städten befürchten.“
Gemeinsam mit der Verwaltung der Stadt Essen wird der DEHOGA Nordrhein nun daran arbeiten, eine möglichst aufwandsarme Abwicklung zu ermöglichen, da den Beherbergungsbetrieben nur ein kurzes Zeitfenster für die komplizierte Programmierung, die Unterrichtung der Mitarbeitenden und der Gäste sowie für die Implementierung bleibt. „Wenn die Politik über solche komplexen Sachverhalte in so kurzer Zeit unter schwierigen Bedingungen entschieden hätte, wären wir in Essen und in NRW deutlich weiter.“, findet Thomas Kolaric, Geschäftsführer im DEHOGA Nordrhein.
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